„Irgendwas mit Fischen“ heißt nonchalant die Ausstellung des Bildhauers Joost Meyer im Raum für Kunst. Der 1976 geborene Münsteraner ist seit seit seiner Ausbildung an der hiesigen FH in Aachen und am Lehrstuhl Plastik der RWTH tätig. Seinen Arbeiten sieht man die Materialität an. Ob aus Draht, Bronze oder Epoxydharz mit Glasfasermatten und Kunststofffolie, stets bleibt durch Durchbrechungen oder Durchscheinen das Innenleben und sein Aufbau sichtbar.
Außer in Kleinstformaten wird meist der Hüllencharakter und das Gemachte thematisiert. Mantarochen, Hammerhaie und Mondfische – urtümliche unpraktisch erscheinende Vollformen von unvergesslicher Eigenwilligkeit sind in ihrer Unterwasserlebendigkeit dargestellt. Der Ausstellungsraum wird zum Ort ihres natürlichen Aufenthalts. Unterwasser ist als Medium eben nicht Luft, ist tragendes Gleitmedium, ist Widerstand, lässt Objekte von Oben ansteuern und von unten und nicht nur von vorn. Segelndes Gleiten, ruckendes Schlängeln oder plusterndes Driften treibt die Fischwesen in verändertem Format voran, arbeitet auch der vermeintlichen Materialschwere entgegen.
Distanz und Distanzlosigkeit entlassen die Arbeiten trotz Podesten aus der schieren Betrachtung als Objekt. Ein Anteil Wasser klebt noch an den Folienresten oder durchdringt die porösen Häute. Es wird Begegnung daraus. \ dito
bis 30.12.
Joost Meyer – „Irgendwas mit Fischen“
Raum für Kunst, Aachen
www.sparkasse-aachen.de/raum_fuer_kunst
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