In flächiger Manier ohne betonte Konturen nimmt der Kölner Maler Klaus Steudtner mit den Mitteln der Vorkriegsmoderne am Computer bereinigte Fotos und Heimatfilm-Stills der 50er Jahre zum Anlass, über Heimat, Idylle, suggestive Familienbilder und heile Welten nachzudenken. Viel züchtig Braves und Trachtenaffines ist inzwischen in touristische Folklore abgedriftet, ist landschaftsgebunden in seiner wärmenden Innigkeit, verlagert in Ersatzfamilien der Vorabendserien, in Naherholungsgebiete oder Werbungs-Idyllen von Versicherungsunternehmen oder Gesundheitsbranche ohne Heimatappeal. Damalige Filme zeigten goldige Kinder,alleinerziehende Kriegswitwen, Waisenkinder, Mädelcliquen, getürmtes Leid und unechten Herzschmerz mit Happy End, die den Gefühlsversehrten zum Trost gereichen, bietet in fehlfarbig gebrochener Distanz der Maler als abgebildetes Bild ohne betonte Biedermeierlichkeit und Rustikalität, eher mit gut gemacht ungefälligen Abstraktionen, die die Befindlichkeiten und ihre Anlässe bildhaft machen und der damaligen Geschichtsklitterung trotzen. \dito
Bis zum 6. April, Klaus Steudtner – „Heimatfilm“ im Logoi.
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