Zu sehen gibt es Film und Video von Bjørn Melhus und Skulpturen und Installationen von Thomas Rentmeister.
Die allgemein bekannte Redewendung „Das ist doch Schnee von gestern“ steht für vergangene Dinge oder Ereignisse, die aus einem bestimmten Grund – meist aufgrund eines zeitlich bedingten Fortschrittes – überholt, uninteressant oder gar langweilig geworden sind.
Die Empfindung, dass etwas „Schnee von gestern“ ist, kann durch eine Weiterentwicklung oder den vollständigen Ersatz durch etwas Neues bewirkt werden.
Dieser Aspekt, wo sich zwei unterschiedliche Positionen gegenüberstehen – die eine scheinbar veraltet, die andere neu und „zeitgemäß“ – sind die beiden Pole, zwischen denen sich die beiden Künstler Bjørn Melhus und Thomas Rentmeister in der Ausstellung bewegen.
Die „materiellen“, „physischen“ Arbeiten von Rentmeister stehen in einem unmittelbaren Dialog zu den filmischen und narrativen Inszenierungen von Melhus. Die Keimzelle der dialogischen Ausstellung von Thomas Rentmeister und Bjørn Melhus ist das weiße Rauschen, der Fernsehschnee im analogen Äther, das mit der Digitalisierung des Fernsehens im 21. Jahrhundert gänzlich verschwunden ist.
Dieses weiße Rauschen wird sich metaphorisch als Imaginationsraum, der die Werke der Künstler miteinander verbindet, durch die Ausstellung ziehen. Beide setzen sich mit der Frage nach digitalen und analogen künstlerischen Praktiken im 21. Jahrhundert auseinander. Dabei wird der Aspekt des Wandels und der Veränderung auf unterschiedlichen Ebenen thematisiert.
Thomas Rentmeister ist den KuK-Besuchern durch seinen Beitrag für die Ausstellung „Ausbruch aus der Provinz“ von 2013 bekannt. Diesmal kommt der Bildhauer und Kunstprofessor an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig aus seiner Wahl-Heimat Berlin mit einem Kollegen nach Monschau, der ebenfalls in Deutschlands Hauptstadt lebt und als Professor an der Kunsthochschule Kassel unterrichtet: Bjørn Melhus.
Die Einführung hält Prof. Dr. Stephan Berg, Intendant des Kunstmuseums Bonn.
WEITEREMPFEHLEN