Sechsmal fand es am gleichen Ort statt. In den Hangars auf dem Flughafen Merzbrück. Zwei Tage und Nächte inklusive Campingplatz-Rave. Aber Ende letzten Jahres zogen die Veranstalter des Electrofestivals „Seltsames Verhalten“ die Reißleine. Merzbrück war als Risiko zu groß geworden.
Die Auflagen der Stadt, die Miete, die Gema, die Gagen. Plötzlich merkte man auch, dass man mit den gebuchten Acts und den 3.000 feiernden Besuchern auf der „Mainstream-Schiene“ gelandet war, zu viele EDM-DJs, zu viel verstrahlter Kirmes-Techno … Frühjahr 2017. Mit dem DJ, Produzenten und Veranstalter Alex Hövelmann ist ein neues Electrofestival auf Merzbrück zurück. Überschaubarer, gemütlicher und atmosphärischer soll es werden.
Der Name setzt hohe Erwartungen: „Garten Eden“. Keine Streuobstwiese für städtische Hipster, sondern die Früchte sind hier elektronisch-musikalischer Natur. Verbotenes Obst ist im „Garten Eden“ daher alles, was an kommerzieller Electronic Dance Music (EDM) weltweit so wummert.
Alex Hövelmann, Resident diverser Electro- und House-Partys im Musikbunker und der Monoheidi und gebucht auf zahlreichen Festivals – „Rave On Snow“ in Österreich, „Parookaville“ oder „Electrisize“ – legt mehr Wert auf Sets mit eigener DJ-Handschrift. Seine Künstler-Verpflichtungen entstammen dem Label-Roster von zum Beispiel Cocoon, Moon Harbour, Abstract, Katermukke oder Kittball – kleine House- und Techno-Independent-Label, die eben auf keinen Zug aufspringen.
Am 24. Juni wird ein Teil des Flughafens zum Garten Eden. „Wir erzählen eine Geschichte und arbeiten hierfür mit viel Dekoration. Auf dem Veranstaltungsgelände dreht sich alles um die Geschichte vom Paradies. Das Thema Adam und Eva wird vermehrt vorkommen, genauso wie der berühmt-berüchtigte Apfel. Wir wollen die Location in einen anderen Ort verwandeln – in einen kleinen und gemütlichen Garten Eden. Wir halten nichts von großen Pyroshows und Flammenwerfern“, erzählt Alex Hövelmann.
Der Veranstalter erwartet 2.000 Besucher. „Es ist ein Anfang, in gewisser Weise auch ein Neubeginn. Erstmal nur an einem Tag, in einer Nacht. Vielleicht werden es auch mal sieben sein.“ Oder wie Stevie Wonder einst sang: „They’ve been spending most their lives / Living in a pastime paradise“. \ rm
24.6.
„Garten Eden Festival“
mit: Butch, Oliver Schories, Sven Wittekind, Paji, Russe & Pinto, Chris Brid u.a. 17 bis 5 Uhr, Flughafen Merzbrück
KlenkesTicket im Kapuziner Karree
Homepage "Garten Eden Festival"
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