Manche Leser des britischen Avantgarde-Musikmagazins „The Wire“ werden sich im Juli die Augen gerieben haben, denn in der Ausgabe fand sich eine halbseitige Anzeige des „meakusma-Festivals“, das im September in Eupen stattfindet.
Nun steht der Begriff Avantgarde bei „The Wire“ inhaltich gleichermaßen für aktuellen Jazz, Impro, Hip Hop, Postrock, Neue Musik und die vielen Spielarten der elektronischen Musik und das ist auch das Veranstaltungskonzept was die Macher von „meakusma“ so umtreibt und warum „The Wire“ auch ein Medienpartner des Festivals ist.
Auf den fünf verschiedenen Bühnen gibt es ein Programm voller Kontraste, welches nicht zuletzt dank der Zusammenarbeit mit etablierten Partnern wie dem Berliner Wax Treatment, der Kölner ReiheM, dem Ostbelgien Festival, dem Dublab Radio und dem Goethe Institut von Vielfalt und internationaler Qualität geprägt ist. So wird der Brite Dean Blunt mit seinem neuen Projekt Babyfather in Eupen Halt machen. Live ein nachhaltiges Erlebnis, da Blunt mit allen Konventionen der klassischen Konzertdramaturgie bricht. Freuen darf man sich ganz sicher auch auf das Killasan Soundsystem, das eigens aus Berlin nach Eupen transportiert wird und alleine schon einen Besuch des Festivals wert ist. Das in Japan gebaute Soundsystem ist berüchtigt für seinen warmen, ummantelnden Sound.
Während es Freitag in der großen Halle unter anderem von Ben UFO beschallt wird, darf man samstags auf das erste Wax Treatment-Showcase außerhalb Berlins im Garten des Alten Schlachthof gespannt sein. Ebenfalls ungewohnte, doch zwingend tanzbare Rhythmen darf man an anderer Stelle von DJ Nigga Fox erwarten. Stellvertetend für eine neue Generation von portugiesischen Künstlern, ist sein Mix aus angolanischem Kuduro, Batida und Kizomba mit House und Techno wohl eine der spannendsten aktuellen Entwicklungen im oft homogenen und selbstreferenziellen Clubzirkus. Ebenso zukunftsgerichtet, allerdings in einem völlig anderen Bereich, ist das Nadar Ensemble.
Die belgische Truppe wird im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem „Ostbelgien Festival“ neben Elektronik-Pionier Leo Kupper aus Nidrum und dem Christian Klinkenberg Orchester zu sehen sein. Kupper als belgischer Wegbereiter und Klinkenbergs Darbietung des Terry Riley Werks „In C“ aus dem Jahre 1964 stehen für die Ursprünge der reichen Geschichte der elektronischen Musik. Das gesamte Programm, welches auch noch Workshops, Lesungen und Installationen umfassen wird findet man auf der Homepage. \ red
Homepage zum "meakusma-Festival"
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