1984, als die Band Die Regierung aus Essen das Album „Supermüll“ veröffentlichte, waren sie viel zu früh und erfolglos und lösten sich für ein paar Jahre auf.
Zwei erfolglose Alben später gelang 1994 das Meisterwerk „unten“, das vom Underground der 70er Jahre, von Paranoia und Regen erzählte. Wieder erfolglos und dabei doch das „Bananenalbum“ der „Hamburger Schule“. Lou Reed auf St. Pauli. Dann, 2014, ein Fest: „30 Jahre Supermüll“.
Szenegrößen outen sich als Fans und Bewunderer; die Chemie stimmt auch noch. Und jetzt also „Raus“, kein Comeback, sondern eher eine Bilanz aus der Perspektive von fast 60jährigen Fast-Popstars: Was wäre gewesen, wenn… - vom Patti Smith-Konzert 1977, von Lloyd Cole, der gecovert wird, von Familie und Job, vom Leben und Überleben im Scheinwerferlicht und wenn es ausgeschaltet wird.
Eine schöne Bilanz: „Unsere Gegenwart ist eure Zukunft!“ Und die Musik dazu: ziemlich spannender, gut abgehangener Proto-Punk mit seltsamen Synthie-Flächen, auf den Punkt produziert. Und: leidenschaftlich. Hat es so, glaube ich, in der deutschen Popmusik noch nicht gegeben. \ uk
(Staatsakt/Universal)
Bewertung der redaktion
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