Was war filmtechnisch los? Peter Hoch hat einen Blick auf 2017 geworfen.
„T2 Trainspotting“, „Guardians of the Galaxy Vol. 2“, „Blade Runner 2049“, „Lommbock“ und „Paddington 2“ – das waren für mich die Sequel-Lichtblicke in einem weiteren Jahr voller bestenfalls solider Fortsetzungen. Die wirklich guten Filme waren ansonsten Originale, so auch „Moonlight“, der Ende Februar aus den turbulentesten finalen Oscar-Minuten aller Zeiten anstelle von „La La Land“ zu Recht als Sieger hervorging. Aus Hollywood waren es daneben vor allem Christopher Nolans Kriegsdrama „Dunkirk“, die McDonalds-Story „The Founder“, der clevere Lobbyistenthriller „Die Erfindung der Wahrheit“, Pixars „Coco“ und das verschachtelte Thrillerdrama „Nocturnal Animals“, die mein Herz und Hirn erobern konnten. Absolut sehenswert waren aber auch Denzel Washingtons Bühnenadaption „Fences“, das Generationendrama „Jahrhundertfrauen“, die Autismus-Doku „Life, Animated“ sowie „Lion“ und „Sieben Minuten nach Mitternacht“, die mich unverkitscht zu Tränen rührten.
Auf meinen Bauch zielten dagegen „Wonder Woman“, „Atomic Blonde“, „Free Fire“ und „Baby Driver“ fulminant actionreich ab. Mit dem oft so prätentiösen deutschen Film wurde ich durch die wilde Satire „Einsamkeit und Sex und Mitleid“, das 70er-Jahre-Erlebnis „Sommerhäuser“ und Fatih Akins „Aus dem Nichts“ versöhnt. Nur ein Achselzucken hatte ich dagegen für die Gewinner von Cannes und Berlin, „The Square“ und „Körper und Seele“, übrig: zu distanziert, zu steril, zu öde – nun ja, wem’s gefällt. Stoffe wie das bewegende AIDS-Drama „120 BPM“ und der aufregende „Nocturama“, beide aus Frankreich, das chilenische Transgenderdrama „Eine fantastische Frau“, die britische Zombieapokalypse „The Girl with all the Gifts“ und das finnische Biopic „Tom of Finland“ trafen da deutlich mehr meinen Geschmack.
Für 2018 freue ich mich vor allem auf Greta Gerwigs vielbeachtetes Solo-Regiedebüt „Lady Bird“, Guillermo del Toros Venedig-Gewinner „Shape of Water“, das Steampunkepos „Mortal Engines“, Robert Rodriguez‘ Mangaadaption „Alita: Battle Angel“, die zarte Romanze „Call Me By Your Name“, das Pokerdrama „Molly’s Game“, „Pixars „Die Unglaublichen 2“, den Spielberg-Doppelpack „Die Verlegerin“ und „Ready Player One“ sowie Terry Gilliams endlich fertiggestellten „The Man Who Killed Don Quixote“. \
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