Diesmal versucht sich Daniel als Gastronom, um einen Traum wahr werden zu lassen. Eine kleine Bühne, bestehend aus zwei hohen Stufen, zwei silberne Tonnen, die wie übergroße Salz- und Pfefferstreuer aussehen und ein paar Requisiten bereithalten und ein großes Poster im Hintergrund – das ist alles, was Schauspieler Tobias Steffen braucht, um sein Publikum vom Restaurant Gut Hebscheid in die Welt des Daniel Hagenberger zu entführen.
Dieser Charakter ist nun bereits im dritten Jahr die Hauptfigur des Theaterdinners, das von Maren Dupon inszeniert wird. Diese Inszenierung basiert auf der Trilogie von Moritz Netenjakob, der sein eigenes Leben zu Papier brachte und so die Werke „Macho Man“, „Der Boss“ und eben „Milchschaumschläger“ verfasste.
Daraus wurden drei Theaterdinner, die große Freude bereiten und mit moderner, peppiger Musik, gute Laune garantieren. Dabei muss man die ersten beiden Teile aber nicht gesehen haben, um den „Milchschaumschläger“ zu verstehen.
Die Geschichte ist eigenständig und spielt sich fünf Jahre nach dem zweiten Teil, in dem Hauptfigur Daniel seine Traumfrau Aylin trotz kultureller Schwierigkeiten heiratete, ab. Im neuesten Teil wagt Daniel etwas ganz Neues. Da sein Lieblingsimbiss zu schließen droht, entscheidet er sich spontan dazu, das Ladenlokal zu übernehmen und ein Café zu eröffnen.
Es geht alles ganz schnell, obwohl er doch eigentlich ein „Risikovermeider“ ist, der – wie er selbst sagt – früher „stundenlang das Ü-Ei geschüttelt hat, um auch wirklich ein Happy-Hippo zu bekommen“. Doch auch wenn Aylin ihrem Mann mit vollem Einsatz zur Seite steht, bleibt das Lokal, bis auf eine ältere Dame mit verzogenem Pudel, leer. Doch Daniel lässt sich davon nicht runterziehen.
Aus Langeweile eröffnet er einen Internet-Blog, auf dem er Geschichten aus dem Café veröffentlicht und macht dadurch unbewusst die beste Werbung für sein Lokal. „Milchschaumschläger“ besticht durch amüsante Wortwitze, treffende Vergleiche und natürlich die gute Musik, die von Pianist Christoph Eisenburger für die Bühne umgeschrieben und gespielt wurde. Tobias Steffen liefert eine grandiose One-Man-Show mit beeindruckend schnellen Wechseln zwischen den verschiedenen Charakteren, passender Mimik, Gestik und einer ausdrucksstarken Körpersprache.
Er geht auch problemlos auf das Publikum zu – wenn ein Lachanfall zu stark wird gibt er keck den Hinweis: „Atmen!“ Wer sich das Stück auf Gut Hebscheid ansieht, kann sich außerdem über leckere Speisen freuen, wobei es stets eine kleine Auswahl gibt, sodass man sich sicher sein kann, satt und glücklich nach Hause zu gehen.
Ob es Daniel schließlich schafft, sich seinen Traum zu erfüllen und wie genau dieser im Endeffekt aussieht, ist noch bis in den März hinein beim Theaterdinner des Das Da Theaters zu sehen. \ sim
14., 21. + 28.1.
„Milchschaumschläger“
18 Uhr, Gut Hebscheid
www.dasda.de
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