Futterneid
Da hat sich Waschbär Richie im wahrsten Sinne des Wortes einen Bärendienst erwiesen: nach einem missglückten Vorratsraub stellt der brummige Grizzly Vincent ihn vor die Wahl, entweder die vernichteten Fressalien wiederzubeschaffen, oder selbst auf der Speisekarte zu landen. Wie praktisch, dass in der Nähe ein paar andere Tiere soeben aus dem Winterschlaf erwachen, die sich vortrefflich für Richies Zwecke einspannen lassen. Denn ihr geliebter Wald ist durch Menschenhand während der kalten Monate auf Parkgröße zusammengestutzt worden und nun Teil einer Vorstadtsiedlung. Nur Schildkröterich Verne misstraut dem Fremden ebenso wie der Welt hinter der Hecke, doch bei seinen neugierigen Freunden finden Richies Berichte über die leckeren und spannenden Verlockungen jenseits der grünen Grenze großen Anklang.
Nach den kindgerechten Werken „Große Haie, kleine Fische“ und „Madagascar“ hat Dreamworks nun wieder einen Animationsfilm im Repertoire, der auch Erwachsenen eine Menge zu bieten hat. Während sich die Kids erneut an quirligen und toll getricksten Viechern erfreuen können, zielt so mancher bissig-intelligente Gag entsprechend der — hierzulande unbekannten — Comicstripvorlage vor allem auf Konsumverhalten, Naturvernichtung und zwischenmenschliches und -tierisches Verhalten. Auch die deutsche Synchronfassung ist dank (oder trotz?) prominenter Sprecher wie Götz Otto, Bernhard Hoëcker, Ben Becker oder Jeanette Biedermann gelungen und passt zum biestigen Humor des Films. Mehr lacht nur, wer auch das Abspannende abwartet. /// Peter Hoch
Bewertung der redaktion
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