Exodus
Die Familie des Dorflehrers Rahne (Isaka Sawadogo) sieht sich gezwungen, ihr Zuhause in der unwirtlichen afrikanischen Wüste zusammen mit ihrer Ziegenherde und ihrem Dromedar zu verlassen, um an anderer Stelle mit größeren Wasservorräten wieder sesshaft zu werden. Entgegen der Meinung der meisten anderen Dorfbewohner sucht sie ihr Glück allerdings nicht im Süden, sondern zieht in den Osten, in dem Bürgerkrieg herrscht.
Am Beginn des Films steht die Entscheidung von Rahne und seiner Frau Mouna (Carole Karemera), die neugeborene Tochter nicht zu töten und damit weitere Entbehrungen in Kauf zu nehmen. Der damit symbolisch eingeführte Familienzusammenhalt wird im Laufe der Handlung mehrfach herausgefordert, wenn Durst, Hunger, marodierende Rebellen und Krankheit die fünfköpfige Gemeinschaft immer weiter auseinander reißen. An ihren Umgang mit einigen gnadenlosen Schicksalsschlägen, gegen die sie im Laufe ihres entbehrungsreichen Lebens abgehärtet wurde, muss sich ein westlicher Zuschauer allerdings erst gewöhnen. Die belgische Regisseurin Marion Hänsel erzählt in ruhigen, aber dafür umso intensiveren Bildern von diesem Kampf ums Überleben. Angesichts dessen kommen einem die eigenen Probleme plötzlich unendlich klein vor.
Bewertung der redaktion
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