Abstrakte Anmut und naturhafter Flair durchwirken die Objekte und Installationen aus Draht und Papier, in denen Sabine Jacobs eine kontinuierliche Vertiefung ihrer Naturbeobachtung ausdrückt. Die Basis bilden Zeichnungen, denen genaue Beobachtungen von Pflanzen zu Grunde liegen. Wissenschaftliche Illustrationen haben ehedem ihre illusionistische Genauigkeit geprägt, Glasmalereientwürfe mit ihren Bleirutenvereinfachungen die Gefachestruktur ihrer verflächigten Liniennetze aus Draht vorbereitet.
Von Hand entwickeln sich Netzwerke von verknoteten Drahtkonturen, die mit Japanpapier ausgefüllt und mit Pigmenten und Ölen verdichtet durchscheinende Flächen ausbilden, in Weiß, Braun, Blau, Grün, Gelb, umkäntelt von einem Rostanflug der befeuchteten Drähte.
Gelebtes Leben scheint subtil auf, als Wandobjekt, in Kleinserien als „lines in Touch“, als „wings“, als „middles“ oder „arounds“, gar als figürliche Wesen, die sich in den Raum erstrecken. Formvarianz erwirkt die Lebendigkeit. Das Einfühlungsvermögen erweist sich auch in der Reaktion wandfüllender Zeichnungen auf Musik, Tanz oder Persönlichkeit. Sensibel und wirkungsmächtig. \ dito
bis 24.2.
Sabine Jacobs – „wireline + paper“
Kulturwerk (Aachen-Arkaden)
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