Da stehen sie, die jungen Darsteller, an die Wand gelehnt im grünen Licht. Während die Zuschauer sich auf ihren Plätzen zurechtfinden, spielt einer von ihnen noch leise Klänge auf der Ukulele. Dann kehrt Stille ein. Es wird dunkel. Das Stück beginnt.
Lysander liebt Hermia. Und Hermia liebt Lysander – gegen den Willen ihres Vaters. Das Paar flieht in den Wald. Los geht das Spiel von Realität und Traum – eine Welt voller Fabelwesen, Verzauberung und Verwirrung, in deren Zentrum jedoch immer die Suche nach Liebe steht. Ein mutiges Projekt des Jugendklubs. Nicht nur die Dramaturgie Shakespeares – Stück im Stück, Spiel im Spiel - ist eine große Herausforderung, auch die altertümliche Sprache erschwert gerade jungen Schauspielern den Zugang.
Doch schon nach wenigen Szenen wird klar: Das Team des U21 Jugendclubs ist den Herausforderungen mehr als gewachsen. Überraschend souverän gehen ihnen die Reime Shakespeares von den Lippen. Insbesondere Aenne Abel und Judith Okon begeistern als Handwerker Zettel und Elfenkönig Oberon.
Die Leiter des Stücks Petya Alabozova und Alexander Wanat haben es geschafft, mit simplen Mitteln und geschickten Einfällen die verstrickte Welt aus Gefühlschaos und Zauberei verständlich und unterhaltsam zu erzählen.
Die gekürzte Fassung (75 Minuten) des Stücks ist für Shakespeare-Einsteiger geeignet, hält aber auch für Kenner einige Überraschungen bereit. Ein großes Lob an das gesamte Team und insbesondere an die jungen Schauspieler. Der Besuch hat sich gelohnt! \ bo
WEITEREMPFEHLEN