Krämerseelen
Vor dreizehn Jahren schuf der damals 24-jährige Kevin Smith mit „Clerks“ das endgültige Zeitbild seiner Generation, der „Slackers“, die den ganzen Tag perspektivlos in Shopping-Malls und Cafés abhingen. Nun kehrt der Regisseur zurück zu dem kleinen Lebensmittelladen, in dem seine Filmkarriere begann. Symbolisch brennt er ihn in der ersten Szene ab und zwingt seine Helden Dante (Brian O’Halloran) und Randal (Jeff Anderson) dazu, sich ein neues Heim und vor allem einen neuen Job zu suchen. Beides finden sie im Fast Food-Restaurant Mooby’s, worunter vor allem ihr Kollege Elias (Trevor Fehrman) zu leiden hat. Ihre Chefin Becky (Rosario Dawson) fühlt sich derweil zu Dante hingezogen. Der steht aber kurz vor der Hochzeit mit der hübschen Emma (Jennifer Schwalbach) und hat endlich die Chance den Absprung zu schaffen — aber will er das auch wirklich?
Der Kreis schließt sich: Zum Abschluss seiner New Jersey-Filme verwirklicht Kevin Smith seinen lang gehegten Traum und erzählt die Geschichte von Dante und Randal weiter. Viel hat sich bei ihnen erwartungsgemäß nicht bewegt, doch mit Mitte 30 ist die Reflexion über ihr Dasein längst überfällig. Die äußert sich Smith-typisch vor allem im endlosen Reden über Nichtigkeiten. Sicher wird der ein oder andere Fan die Fortsetzung des Begründers einer ganzen Independent-Filmkultur überflüssig finden und wirklich viel fügt Teil 2 auch nicht hinzu. Aber mit „Clerks II“ kommt auch eine gehörige Portion Sentimentalität hoch und allein die macht das Wiedersehen sehenswert.
Bewertung der redaktion
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