Warum heißt Dein Debütalbum „My Cassette Player“?
Das ist eine längere Geschichte. Ich habe in einem Laden mal einen Retro-Gürtel gesehen. Er hatte als Schnalle eine Musikkassette. Das Motiv fand ich cool. Dann habe ich mich zuhause hingesetzt und ein bisschen gezeichnet. Einen Ghettoblaster, einen Recorder, ein paar Tapes. Das haben wir dann für meine Website und für die Fotostrecke meines Albums benutzt. Irgendwann ist aus dem Bild mit dem Kassettenrecorder ein Lied entstanden, nach dem wir schließlich das Album benannten.
Bist Du eher mit englischer Popmusik sozialisiert worden als mit deutscher?
Auf jeden Fall. Aber ich mag auch gerne deutsche Sachen. Am liebsten Hip-Hop wie Freundeskreis, Blumentopf, Dendemann, Clueso. Britney Spears war mein erstes Konzert – in Hannover. Ich war elf oder zwölf, und Britney war damals noch total cool mit „… Baby One More Time“. Mittlerweile ist sie es nicht mehr. Von Lady Gaga gefallen mir vor allem die akustischen Sachen, die ausgesprochen genial sind. Elektronische Pop-Musik klingt mir oft zu gekünstelt.
Die meisten Lieder Deines Albums wurden von Stefan Raab geschrieben. Bei welchen Titeln konntest Du Dich am stärksten mit einbringen?
Bei „My Cassette Player“, „Touch A New Day“ und „Caterpillar in The Rain“. Über die Intention der Lieder möchte ich gar nicht viel sagen. Ich möchte es dem Hörer überlassen, was er daraus zieht. Stefan Raabs Studioband Heavytones war vollständig involviert in die Coversongs „Mr. Curiosity“ und „My Same“. Für die Konzerte, die ich irgendwann spielen werde, muss ich mir aber eine eigene Band suchen.
Wie hat eigentlich alles angefangen?
Ich habe zu meinem 18. Geburtstag von meiner besten Freundin eine Karte für „TV total“ geschenkt bekommen. Als wir uns im Internet schlau machen wollten, wann welche Gäste in der Sendung sind, habe ich den Link zu „Unser Star für Oslo“ gesehen und mich einfach angemeldet. Meine Freundin übrigens auch, aber sie ist nicht zu den Castings gegangen. Eine Woche später habe ich in Köln vorgesungen und dann ging es für mich richtig los.
Viele Leute finden es charmant, wie offensiv Du mit Deiner Aufregung umgehst. Bekommst Du auch psychologische Betreuung?
Nee. Die Menschen, die ich lieb habe, sind bei mir. Das reicht als psychologische Betreuung. Ich fühle mich sehr wohl in meinem Arbeitsumfeld. Es ist ein wichtiger Faktor, keine Angst zu haben.
Wie hältst Du Dir Deinen Wettbewerbssong frisch?
Es geht noch. Er bleibt auch dadurch frisch, dass ich mittlerweile noch andere Lieder singe.
Deine schärfste Konkurrentin ist den Buchmachern zufolge Safura aus Aserbaidschan mit dem Song „Drip Drop“. Siehst Du das auch so?
Das Wort Konkurrenz kommt in meinem Denken nicht vor. Ich mache einfach das, was ich für gut empfinde. Wenn ich damit ankomme, dann freue ich mich. Das war’s. Ich gehe an den Contest eher spielerisch ran und weniger kämpferisch. Kampf ist mir zu anstrengend.
Welche Ziele hast Du Dir für den 29. Mai in Oslo gesteckt?
Hauptsache, ich bin mit mir zufrieden. Dann ist es nicht so wichtig, welchen Platz ich belege. Aber Top Ten wäre schon schön.
Wie geht es nach Oslo weiter?
Ich habe vor, mich noch mehr auf meine Musik zu konzentrieren, ein paar Gigs machen, meine Songs vom Debut-Album live auf Festivals spielen und an neuen Songs arbeiten. Eine Tour ist konkret noch nicht in Planung, ich will mich erst mal warm spielen.
Lena im TV:
29.5. / 21:00 Uhr / ARD / Eurovision Song Contest 2010_30.05.2010 / 19:10 Uhr / Pro 7 / TV total Oslo Spezial
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