Vor den Häusern Thomashofstraße 15 und 17 fand ein offizieller Gedenkakt statt, auch vor weiteren Aachener Häusern markieren jetzt vom Kölner Künstlers Gunter Demnig im Boden eingelassene Plaketten die ehemaligen Wohnorte von Verfolgten.
Die Thomashofstraße ist der letzte bekannte Wohnort des ehemaligen Alemannia-Funktionärs Erich André und von Max Salomon. Salomon war an der Seite von Alemannia-Legende Reinhold Münzenberg – 41-facher Nationalspieler in den 1930er Jahren – Stürmer im Team der Schwarz-Gelben. Das Schicksal Salomons stand im Jahr 2017 im Rahmen einer Ausstellung im Internationalen Zeitungsmuseum Aachen stellvertretend für alle anderen jüdischen Alemannen.
Im Frühjahr 1933 war der jüdische Fußballer aus rassistischen Gründen im Verein nicht mehr erwünscht - wie so viele seinerzeit. Er musste vor der nationalsozialistischen Verfolgung aus seiner Heimatstadt fliehen. 1940 wurde Salomon in Frankreich interniert. 1942 sollte Max Salomon ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau verschleppt werden. Unterwegs verlieren sich seine Spuren. Es wird angenommen, dass er in Oberschlesien zu Tode gekommen ist.
Weitere Nazi-Opfer aus dem Kreise der Alemannia sind Fritz Moses aus der Jülicher Straße, Robert Salomon aus der Bismarckstraße und Hans Silberberg aus der Aretzstraße. Auch vor ihren ehemaligen Wohnhäusern wird Gunter Demnig jeweils seinen seiner Stolpersteine verlegen. Zeitnah soll zwei weitere Alemannen mit Stolpersteinen gedacht werden. Seit 1992 verlegen Gunter Demnig und seine Mitarbeiter in ganz Europa Stolpersteine für Opfer des Nazi-Regimes. Rund 70.000 dieser Erinnerungstafeln gibt es in Deutschland und 24 weiteren Ländern bereits.
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