Acht Jahre nach seinem letzten Album „Vom Vintage verweht“ meldet sich Deutschrap-Ikone Dendemann zurück. Viel wurde im Vorfeld spekuliert: „Da nich für!“ sollte Dendes politischstes, vielseitigstes, allumfassendes Album werden. Und tatsächlich spannt das neue Werk des Rappers gleich eine ganze Reihe von Bögen. Nicht nur die eigene Karriere wird von der Aufarbeitung der eigenen Jugend („Wo ich wech bin“) bis zur Gegenwart umfassend behandelt, auch die deutschsprachige Hip Hop- und Popkultur ist mit Casper, Beatsteaks-Arnim, Trettmann und den Beginnern als Features, MoTrip, Schwesta Ewa, Mia, Hildegard Knef (!) als Samples und Rio Reiser und Slime als Impulsgeber in allen Facetten vertreten.
Die Themen reichen vom angenehm unpeinlichen Beitrag zur Flüchtlingsdebatte „Zauberland“ über die Hedonismus-Kritik „Alle Jubilare wieder“ bis zum Party-Track „Littbarski“. Das „Da nich für!“ bei aller Vielfalt nicht zusammenhanglos wirkt, liegt vor allem an Dende selbst, der zu jedem Zeitpunkt Herr seiner eigenen Platte ist, auf den Electro-Beats der Krauts genauso wie auf dem trockenen Boom-Bap von „Keine Parolen“. Ein tolles Album von einem, der viel erlebt hat. Wem da ein wenig die Leichtigkeit vergangener Tage fehlt, der muss wohl zu Gras und „Gefährliches Halbwissen“ greifen. \
Bewertung der redaktion
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