Wegen der immer noch vorhandenen lächerlichen Abgrenzungsgefällelage zwischen Kunst und Kunsthandwerk, E und U, muss man wohl sagen: mutig. Gerd Winter baut seine Bilder durch Streifungen auf, die als Barcode der Emotionen von links nach rechts lesbar sind oder als Rahmungen die Fülle der haptischen Oberflächentexturen strukturieren. Die Präsenz der Pigmente wirkt bei ihm mit ebensolcher heiterer Noblesse, wie bei Werner Neuwirth die geologisch und geographisch motivieten Appliaktionszeichnungen mit Farbstiften. Bietet Winter zu Emotionspartituren aufbereitete satte Pigmente in Texturüberlagerungen und leuchtenden Farben, so erwirkt Werner Neuwirth ein dichtes Geflecht farbiger Linien und Morsecodetexturen, die den Strich als Ausgangselement beibehalten, aber für eine Zeichnung wenig Weißraum belassen. Modulierte und farbreiche Bildräume, von einer Frische, die sich zu sehen lohnt.
(dt)
bis 28.11.
Gerd Winter und Werner Neuwirth – Wechselblick Zeichnung und Malerei
Galerie Art Engert Eschweiler
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