Denn nach dem breitbeinigen Doppel-Fuck Yeah fürchtet man Sons of Anarchy-soundtracktaugliches Männermuckergehabe. Aber nein. Diese vier gereiften Herren beackern eine Sorte von Indie-Rock, die man so in Deutschland eher vernachlässigt. Nämlich eine Form von überschwänglichem, sich mehr um Überschwang als Exaktheit scherenden Rock’n Roll-Anarchismus, der sich zwar druckvollen Riffs und preschenden Drums bedient, aber durch die leichte Danebenheit von vor allem der sich überschlagenden Stimme von Markus Naegele eine latente Dauerpsychedelic in sich trägt.
Also: Flaming Lips meets Afghan Whigs, NRBQ jammen mit The Kills, Yo La Tengo spielen The Replacements, ein schönes Dazwischen der Stilarten. Und was im sonstingen deutschen Indiehausen vielleicht immer mit zu großer Ernsthaftigkeit betrieben wird, erfolgt hier mit einer lebenserfahrenen Lockerheit, dass man manchmal fast schon „Rolling Stones!“ rufen möchte. Coole Säcke Musik das! / Karl Koch
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