Die Esoterik ist ja nicht zuletzt dank vieler Scharlatane zurecht in Verruf geraten. Dem entgegen setzen Die Türen nun ihre Idee von Exoterik: Ein in alle Richtungen mäanderndes Konglomerat aus Energie und Rausch, Dada-Weisheit und Wahn. Offene, elektronische Gebilde, gespeist aus den Wurzeln von Postpunk, Krautrock und Psychedelic.
Die minimalistischen Lyrics enthalten meist nicht mehr Text als der Titel und bahnen sich, in hypnotisierender Absicht endlos wiederholt, ohne Mühe ihren Weg ins Unterbewusstsein. Vor allem zwischen den Zeilen geht es inhaltlich (auch) mit Kraftwerkschem Nihilismus um Deutsches („Miete Strom Gas“), Allzudeutsches („Regionalexpress“) und auch Antideutsches („Fiesta Antifa“).
Herzstück des mit 19 Tracks großzügig bestückten, einmal mehr auf dem Hauslabel Staatsakt veröffentlichten Opus ist das tickelige Elektroniktryptichon „Exoterik I-III“, das Konsumenten gezielt in die nervöse Fiebertrance geleitet – weshalb vom Genuss auf langen, dunklen Autobahnfahrten tendenziell abzuraten ist. Sehr belebend, sehr Berlin, inkl. Mut zur Nervigkeit. \ ek
(Staatsakt/Universal)
Bewertung der redaktion
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