Singer-Songwriter und Bandkopf John Darnielle bleibt eine überschäumende Quelle der Kreativität – scheinbar schafft er es jedes Jahr aufs Neue, ein Album mit den Mountain Goats zu vollenden, das keine Spur von Ermüdung oder kreativer Mittelmäßigkeit zeigt. Dieses Mal wurde in den Blackbird Studios aufgenommen, mit Matt Ross-Spang (Jason Isbell, John Prine), Robert Bailey steuerte noch ein paar Gesangsarrangements und Streichersätze des mazedonischen Radio-Sinfonieorchesters bei.
Und was ursprünglich als Rockoper mit eindeutigem Fantasy-Einschlag begann, entwickelte sich dann doch zu einem ruhig-beschwingten Indie-Folk-Album, dessen fantastische Momente eher in den Texten und gelegentlichen, bombastischen Ausbrüchen (wie etwa dem Saxophonsolo in „Younger“) zum Ausdruck kommen. Klar, das wenig subtile Albumcover trägt auch seinen Teil dazu bei, dass hier mehr Rollenspiel-Kitsch vermutet wird, als letztlich drin ist. Und wie schon beim Vorgängeralbum „Goths“ von 2017 (in dem es um eben diese Subkultur geht) schafft es der Geschichtenerzähler Darnielle wieder, ein Thema sowohl musikalisch, als auch textlich zu bearbeiten, ohne sich dessen formellen musikalischen Regeln unterzuordnen. \ kt
(Merge/Cargo)
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