„Wer die Diagnose Brustkrebs erhält, fällt erstmal in ein tiefes Loch. Plötzlich steht man alleine da, obwohl man gerade jetzt Freunde braucht, die einem verstehen und unterstützen.“ Marcella Fiumann spricht aus Erfahrung und will daher anderen Betroffenen helfen. Sie hatte die Idee für eine Plattform, auf der sich erkrankte Frauen in der gleichen Stadt kennen lernen. „Hier können sich die Frauen verabreden, am gemeinsam durch die Stadt zu bummeln, zum Sport gehen oder einfach nur quatschen.“
Als 2009 ihre Arbeitsgruppe an der Fachschule für Wirtschaft und Verwaltung in Aachen nach Ideen für die Abschlussarbeit suchte, war Marcella Fiuman klar: „Ich will einen Verein gründen.“ Aus diesem Projekt ist „Busenfreundin e.V.“ entstanden, der Frauen, die an Brustkrebs leiden zeigen soll: Du bist nicht allein.
Im Moment laufen die technischen Vorbereitungen noch, denn Mitte September ist Abgabetermin und damit auch die Eröffnung des Online-Forums.
Unter „Freundin finden“ oder „Freundin werden“ können dann Erkrankte und engagierte Freiwillige einander kennen lernen und Kontakte knüpfen. Für die Sicherheit im Netz und für spätere Treffen der „Ladies“, wie Fiuman sie nennt, ist gesorgt. Eine Anmeldung für das Forum muss schriftlich und mit Kopie des Personalausweises erfolgen, berichtet Frank Cönen, Mitgründer von „Busenfreundin e.V.“ und Zuständiger für alle technischen Belange.
Die Internetseite bietet neben dem Forum einen kompakten Service zum Thema Brustkrebs. Von medizinischen Fragen bis hin zu kleinen Hilfen im Alltag. „Für die Frauen ist es wichtig sich auszutauschen. Beispielsweise über für sie relevante Themen. Wo gibt es in Aachen Perücken? Wie kann ich mich schminken, damit man mir meine Krankheit nicht ansieht?“
Obwohl Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen ist, berichten Betroffene, immer wieder auf Befangenheit und Abwendung gestoßen zu sein. Marcella Fiuman hat jedoch eine eindeutige Botschaft: „Mädels, lasst Euch nicht hängen. Geht raus.“
Mit „Busenfreundin“ hat die Arbeitsgruppe einen Verein geschaffen, der auch nach der Beendigung der Abschlussarbeit existieren wird und wie jeder Verein sich über freiwillige Hilfe und Spenden freut. /// je/kw
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