So schlecht gelaunt grummeln hier die Gitarren, als hätte man einen Batzen Stahlwolle in die Waschmaschine gepackt, und Sängerin Jenny Beth hat eine predigende Intensität, dass man aus lauter Angst sich sofort zu allem bekennt, was sie von ihrer Kanzel verkündet.
Also kurz gefasst ungefähr so, als hätte der junge Nick Cave McLusky als Backing Band verpflichtet, die aber genau so intensiv brachialen Blues schrubben wie die original Bad Seeds. Und schon entsteht durch diesen Rückgriff auf nicht mehr praktizierte Stränge der Indie-Geschichte eine fantastische neue Mischung.
Am wahnsinnigsten im Orkan von „I Need Something New“, das sich gegen Ende in Sonic Youthsche Lärmwände verliert. Nicht, dass die anderen Stücke des Albums dagegen verlieren würden. Und das ist natürlich anstrengend, dieses Album.
Aber es fordert, es erhebt, und durch den Dreck wird die Kernaussage immer mehr sichtbar: „Adore Life“. Aber einfach zu haben, ist diese Erkenntnis nicht. \ kk
(Matador Records/Beggars Group/Indigo)
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