Das Aachener Stadtarchiv zeigt aus seinen Magazinen regelmäßig interessante Stücke als „Archivalie des Monats“.
Die Archivalie mit einem kurzen Begleittext wird dann einen Monat lang in einem Schaukasten im Foyer des Stadtarchivs am Reichsweg sowie digital auf der Homepage des Archivs präsentiert.
Die Osterwoche
„De jou Weich“, die gute Woche, so wurde früher die Woche vor Ostern genannt.
Der Gründonnerstag war als „joue Donnerschdeg“ bekannt, Karfreitag als „joue Friddeg“. Dies hatte am Ende der Fastenzeit denn auch mit den Mendelplätzen zu tun, einem gesäuerten Flachbrot, das nach dem Gottesdienst am Gründonnerstag an die Gemeindemitglieder verteilt wurden. Freitags empfingen die Mönchsklöster die Honoratioren der Stadt zu besonderen Festmahlen, bei denen neben Kabeljau und Karpfen auch Wein gereicht wurde.
Auch im Stadtbild sah man damals: Es handelt sich um einen wichtigen kirchlichen Feiertag. Die Aachener Kirchen wurden mit Ästen von Birken und mit anderen grünen Zweigen geschmückt.
Aachener Alltagsleben und Bräuche
Mehr über den Umgang der Aachener mit ihren Ostereiern hat der Aachener Historiker, Notar und Prokurator Karl Franz Meyer der Ältere (1728-1795) festgehalten.
Meyer leitete von 1780 bis zu seinem Tod 1795 das Aachener Stadtarchiv und hatte mit dem ersten Band der „Aachenschen Geschichten“ ein wichtiges Werk zur Aachener Stadtgeschichte veröffentlicht.
Noch bis heute
Die Aachener Osterbräuche haben sich in den letzten 250 Jahren nicht allzu sehr verändert: Schon damals wurden die Eier gefärbt und bemalt, mit Versen verziert und verschenkt.
Auch das Poscheier-Tippen beschreibt Meyer in seinen Aufzeichnungen: Bei diesem Spiel mit den Ostereiern werden zwei Eier mit dem „Köppche“ (Spitze) oder dem „Föttche“ (rundes Ende) gegeneinander geschlagen. Es gewinnt der, dessen Ei unversehrt bleibt.
Homepage des Stadtarchivs Aachen
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