Freitag, 26. Oktober
Aufgrund der Versammlung „Ende Gelände“ wurden im Bereich des Dürener Bahnhofs Kontrollstellen der Polizei errichtet.
Die Kontrollen dauerten bis in die späten Abendstunden an. Abgesehen von einigen vorläufigen Festnahmen und Identitätsfeststellungen auf dem Polizeipräsidium Aachen, konnten jedoch die meisten der über 1000 Teilnehmer ihren Weg zum Camp „Ende Gelände“ fortsetzen.
Samstag, 27. Oktober
Am frühen Samstagmorgen waren widerrechtlich 39 Aktivisten in den Tagebau Hambach eingedrungen. Davon besetzten 18 Personen einen Bagger. Gegen 11 Uhr versuchten mehrere hundert Menschen in den Tagebau Inden einzudringen. Die Polizei verhinderte dies teilweise gewaltsam und setzte hierfür auch Pfefferspray ein. Einige Aktivisten wurden in Gewahrsam genommen und von ungefähr 400 Menschen wurde die Identität festgestellt. Gegen sie ermittelt die Staatsanwaltschaft Aachen wegen Landfriedensbruch.
Der Auto- und Zugverkehr musste zeitweise eingestellt werden, als Versammlungsteilnehmer des Aktionsbündnis „Ende Gelände“ versuchten Autobahn- und Zugstrecken zu überqueren. So wurde unter anderem die A4 zwischen Düren und Kreuz Kerpen in beiden Richtungen gesperrt. Die Sperrung verursachte für viele Reisende erhebliche Umstände.
Die Polizei setzte zur Verhinderung des Betretens von Gleisen ebenfalls Wasserwerfer ein. Das Gleisbett der Hambach Bahn wurde zwischenzeitlich besetzt. Es kam darüber hinaus zu von Menschenmassen verursachten Erdrutschen an der Tagebaukante Hambach.
Sonntag, 28. Oktober
Sonntagmorgen besetzten circa 2000 Menschen einer Spontanversammlung weiterhin das Gleisbett der Hambach Bahn. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Aachen stellt das Besetzen der Gleise jedoch keine Straftat dar. Daraufhin wurde nach Kooperationsgesprächen ein Aufzugs-/Demoweg zum Camp „Ende Gelände“ an der Stockheimer Landstraße in Düren festgelegt.
150 Personen blieben am Gleisbett und ketteten sich teilweise an die Gleise. Die Polizei entfernte alle Aktivisten, teilweise durch einfache körperliche Gewalt oder durch Wegtragen.
Gegen 17 Uhr gelang es zwei Aktivisten sich an die Gleise zu ketten. Einem Lokführer, mit über 40 Personen im Schienenbus, gelang es nur durch eine unmittelbare Notbremsung, einen Zusammenstoß mit den beiden Aktivisten zu vermeiden. Der Schienenbus blieb circa zehn Meter vor ihnen stehen. Der Lokführer steht unter Schock und wird derzeit betreut.
Weiterhin wurde am Nachmittag in Morschenich ein mit drei Menschen besetztes Haus geräumt.
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