Es ist eine Institution in Aachen und noch viel mehr. Ein Ort, wo sich Jugendliche als auch Kulturschaffende verwirklichen können: das KingzCorner. Seit 2010 gibt es den gemeinnützigen Verein KingzCorner e.V. mit seinem Industriecharme und der Lage direkt an den Bahngleisen. Die Lage fanden auch die Betreiber Sebastian Walter und Emilene Wopana Mudimu passend. Damals vermuteten sie, dass es an den Bahngleisen ohnehin laut zugehen würde, sodass abendliche Veranstaltungen niemanden weiter stören würden.
Es kam dennoch zu Beschwerden und nach einer weiteren Prüfung des Ordnungsamtes der Stadt Aachen wurde beschlossen, dass das KingzCorner seine abendlichen Veranstaltungen nach 22 Uhr nicht weiter fortführen darf. Ein Schock für Geschäftsführer Walter und die Studentin der Sozialen Arbeit Mudimu. Bei den vom Ordnungsamt festgestellten Mängeln spielt nicht nur der Lärmschutz eine Rolle, auch Fluchtwege und sanitäre Anlagen müssten von Grund auf erneuert werden.
Für Walter und Mudimu ist klar, dass sie ihr Limit – auch was ihr ehrenamtliches Engagement angeht – erreicht haben. „Es ist kein ehrenamtliches Amt mehr, sondern eine Vollzeitstelle“, erklärt Walter. Ein Arbeitskreis mit der Baubehörde wurde gegründet, in dem alle Beteiligten nach Lösungen suchen. „Für die Gespräche sind wir auf jeden Fall dankbar, doch konkrete Aktionen müssen nun folgen“, sagt Mudimu. Für die benötigten Umbaumaßnahmen fehlen zurzeit die finanziellen Mittel. Mit einer Crowdfunding Kampagne hoffen die Betreiber, zumindest die kürzlich angefallenen Kosten decken zu können. Doch letztendlich hängt nun alles von der Politik ab: Nur eine Zuschuss-Empfehlung der Stadt Aachen an die Politik kann dem KingzCorner helfen. Eins ist klar: Ohne weitere finanzielle Mittel, die unter anderem auch Personalkosten abdecken müssten, kann das KingzCorner nicht bestehen.
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