Der Indianer und die Cowboys
1967: Burt Munro (Anthony Hopkins) ist ein genialer Spinner, ein besessener Bastler und ein liebenswerter Mensch mit einem großen Herzen. Ausgerechnet das droht allerdings schlapp zu machen. Noch dazu gerade jetzt, wo der 68-Jährige plant, nach Amerika zu reisen. Dort will er mit seinem 1920er Indian Scout, einem stromlinienförmigen Motorrad, am wichtigsten Rennereignis seiner Zeit teilnehmen. Das Problem ist nur, Burt lebt am anderen Ende der Welt, in Neuseeland. Also legen seine zahlreichen Freunde für ihn zusammen und auch das Haus muss dran glauben, um Burts Traum wahr werden zu lassen. Schließlich landet der Kiwi in den Staaten, wo er bereits bei der Zollkontrolle für einiges Aufsehen sorgt. Es folgt ein Trip quer durchs Land, bei dem Burt immer wieder auf Menschen trifft, die ihm weiterhelfen. Bis er schließlich den Salzsee von Bonneville erreicht, wo bereits zahlreiche Geschwindigkeitsrekorde geboren wurden.
Die Geschichte von Burt Munro, der mit über 200 Meilen pro Stunde bis heute der schnellste Mann auf einem Motorrad ist, ist fast zu schön, um wahr zu sein. Als leidgeprüfter Kinogänger wartet man die ganze Zeit auf das hereinbrechende Unheil — vergeblich, worüber man am Ende dann doch froh ist. Das Projekt von Regisseur Roger Donaldson („13 Days“), der auch das Drehbuch schrieb, ist wahrlich „Mit Herz und Hand“ entstanden und lebt von der Präsenz Anthony Hopkins’. Allein seinem Spiel zuzusehen, macht den Kinobesuch schon wertvoll. Dazu werden die Augen mit atemberaubenden Landschaftsbildern und das Herz mit einer liebenswerten Geschichte verwöhnt, wie sie sich heutzutage wohl nicht mehr zutragen dürfte.
Bewertung der redaktion
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