Wie der Zufall langfristiger Bewerbungen und kurzfristiger Anfragen es will, stellt Monika Petschnigg zur Zeit an drei Orten in Jülich und Aachen aus. Die Malerin beschäftigt sich in ihren freien Arbeiten mit abstrakten Setzungen, die auf Oberflächen-Strukturen reagieren, die ihren Wahrnehmungsfokus bestimmen. Parallel zu ihren Gemälden und auch als skizzenhaftes Reservoir fotografiert die Künstlerin. In Jülich zeigt sie bevorzugt (Regen-) Wälder und Boden- und Straßenbeläge. Während sie die Fotos in quadratischen Ausstanzungen segmentiert und kompositorisch stärkt, sind die mittelformatigen Arbeiten von freien Setzungen geprägt, in denen das Naturvorbild auf Strukturen zurückgenommen und von linearen Andeutungen umgrenzt ist. So entsteht eine lebhafte Abstraktion, die sich in Naturfarbigkeit und untektonischer Verzahnung der Farbfelder von der herkömmlichen Strenge absetzt, nicht auf Mathematik, Musik, Schweben, Raumtiefe, Inhaltlichkeit oder frei informelle Gestik abzielt, sondern aus der sprenkelhaft gesetzten Farbe eine eigene pfiffige Stimmungslage von linder Unbehaglichkeit, distanzierter Intensität oder sachlicher Eigenwilligkeit erzeugt. Eine kühl glimmende Vermählung von vergröbertem Impressionismus und freier gestischer Malerei, die kommentierte Freude an der Form- und Farbvielfalt der Natur offenbart, die sich ebenso nicht um gängige und kulturgeprüfte Harmonie schert. Was kümmert den Urwald Feng Shui. Er ist wohl anders schön.
Text: Dirk Tölke
bis 6.4.
Monika Petschnigg – Grünstich
BBK-Galerie Aachen
bis 17.4.
Monika Petschnigg – Drunter und drüber
Kunstverein Jülich im Hexenturm
bis 30.4.
Monika Petschnigg – Malerei
Bar Museo Aachen
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