Kaum eine Musikerin aber hat die Auflösung von Geschlechtergrenzen so explizit zu ihrem Thema gemacht wie Anna Calvi. Schon auf ihren beiden vorangegangenen Alben befasste sich die Londoner Singer/Songwriterin offensiv mit Gender-Identität, so auch auf ihrem dritten Werk.
„Hunter“ ist dabei nicht nur Titel, sondern (queer-)feministische Ansage: „I am an alpha, I divide and conquer“ wird da zum Beispiel mit dem patriarchalischen Mythos des männlichen Jägers gebrochen, auch Titel wie „As a man“ und „Don’t beat the girl out of my boy“ schlagen in dieselbe Kerbe. Keine Frage, hier braucht manfrau nicht zwischen den Zeilen zu hören. Verpackt ist die einfache, aber wichtige Message in exaltierten Avantgarde-Pop, randvoll mit Sex und Drama.
Mit großer Geste singt, flüstert, schreit und stöhnt Calvi sich die wilde Seele aus dem Leib und befreit en passant auch die leider immer noch sehr männlich konnotierte Rockgitarre aus ihrem phallischen Käfig. Passioniert, aber auch anstrengend. / ek
(Domino)
Kaum eine Musikerin aber hat die Auflösung von Geschlechtergrenzen so explizit zu ihrem Thema gemacht wie Anna Calvi. Schon auf ihren beiden vorangegangenen Alben befasste sich die Londoner Singer/Songwriterin offensiv mit Gender-Identität, so auch auf ihrem dritten Werk.
„Hunter“ ist dabei nicht nur Titel, sondern (queer-)feministische Ansage: „I am an alpha, I divide and conquer“ wird da zum Beispiel mit dem patriarchalischen Mythos des männlichen Jägers gebrochen, auch Titel wie „As a man“ und „Don’t beat the girl out of my boy“ schlagen in dieselbe Kerbe. Keine Frage, hier braucht man/frau nicht zwischen den Zeilen zu hören. Verpackt ist die einfache, aber wichtige Message in exaltierten Avantgarde-Pop, randvoll mit Sex und Drama.
Mit großer Geste singt, flüstert, schreit und stöhnt Calvi sich die wilde Seele aus dem Leib und befreit en passant auch die leider immer noch sehr männlich konnotierte Rockgitarre aus ihrem phallischen Käfig. Passioniert, aber auch anstrengend. / ek
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