Am Anfang fühlt es sich so an, als beobachte man das Ensemble, wie es die letzten Requisiten zurechtrückt.
Pianist Chris Illingworth holt die Zuhörer ab. Unter sein Spiel mischt sich schon bald das, was die sphärische Grundlage des gesamten Albums bilden wird: eine Mischung aus elektronischer Verfremdung und analogen Experimenten. Dieses unergründbare Schnarren während der ersten Minuten etwa entstand, indem Bassist Nick Blacka ein Maßband an seine schwingenden Saiten hielt.
Es dauert fast vier Minuten, bis erstmals das Schlagzeug einsetzt. Und genau dort endet dann alles Vorgeplänkel. Von diesem Punkt aus sirren GoGo Penguin los und schauen nicht mehr zurück. Knapp zwei Jahre nach dem faszinierenden „Man Made Object“ hat das Trio sein einzigartiges Spiel noch einmal verfeinert.
Über 50 Minuten lang toben sich hier drei Virtuosen zwischen Jazz, Electronica, Klassik, Ambient und treibenden Rhythmen aus – in perfekt inszenierten Instrumental-Schauspielen. Ein ungeheuer spannendes und entspannendes Werk, das spielerisch Brücken zwischen Esbjörn Svensson, Massive Attack und Dmitri Shostakovich schlägt. \ cl
(Blue Note/Universal Music)
Bewertung der redaktion
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