Johnny Marr ist Johnny Marr und wird immer Johnny Marr bleiben. Weil das auch für seine Finger gelten, sobald die einen Gitarrenhals berühren, schwirrt das dritte Soloalbum von Morrisseys ehemals besserer Hälfte nur so vor klanglicher Verweise auf die 80er im Allgemeinen und die Smiths im Speziellen.
Wie die Faust aufs Ohr etwa das Selbstzitat bei „Hi Hello“, das genauso gut „Da ist immer noch ein Licht, das nicht ausgeht“ heißen könnte. Aber natürlich darf der Johnny das, weil er selbst im eigenen Klangarchiv kramend noch feinere Popmusik fabriziert als mancher Kollege. Und weil er der eigenen Vergangenheit auch neue Elemente hinzufügt – ungewohnte Rhythmik, etwa, oder ein bisschen Elektronik.
Apropos Vergangenheit: Textlich ist dieses Album ein Blick in die nahe Zukunft, die Ausformulierung von Marrs Ideen zu einer alternativen Gesellschaft. Geschichten von Menschen auf der Suche nach einem neuen Idealismus hat er nach eigenem Bekunden geschrieben. Fein! Schwarzmaler gibt es auch schon genug. \ cl
(New Voodoo Records/ADA)
Bewertung der redaktion
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