Die Sonne geht hier niemals auf im dunklen Sumpf der enttäuschten Liebe, Trauerwolken ziehen am Himmel, grau ragt die Verzweiflung am Horizont. Und das ist erst das Cover des Marissa Nalder Albums.
Mit ihrer klaren, klagenden Stimme, die auf verrückte Weise an Roy Orbinson erinnert, singt sie elf Songs für dunkle Lebenslagen: „Lover Release Me“, „I Can’t Listen To Gene Clark Anymore“, „All Out Of Catastrophes“, die Titel sagen schon wohin diese meist sparsam instrumentierten, gleichermaßen von Country, Folk und 60s Balladen beeinflussten Songs hinführen.
Schönster Titel, sogar mit ein wenig Hoffnungsschimmer: „Dream Dream Big In The Sky“, der sich so traumverloren auch für den nächsten David Lynch-Soundtrack empfiehlt. Wer sich mit Wonne an einem regenverhangenen Tag dem Selbstmitleid hingeben möchte, hat mit diesem Album seinen Soundtrack gefunden. \ kk
(Bella Union/PIAS/Cooperative)
Bewertung der redaktion
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