Diese Herren bleiben auch auf ihrem dritten Album ein Band gewordener Ritt durch die popsubkulturelle Historie des Vereinigten Königreichs. „Year Zero“ hat den Ska der späten 70er, den späten Punk der frühen 80er und Paul-Wellereskes aus allen Schaffensphasen des Modfathers. Britisch-karibische Rhythmik der Specials, die Gitarren von The Clash und soulige Bläsereinsprengsel à la Style Council: Hin und wieder laufen diese unüberhörbaren Einflüsse in einem Lied zusammen, zumeist bleiben sie songweise jedoch strikt voneinander getrennt.
So klingt die Platte von Track zu Track immer ein wenig anders – das verbindende Element bleibt vor allem das Gefühl, es hier mit vier überaus smarten Typen zu tun zu haben, die Zorn und Unverständnis beim Blick auf den Status Quo Englands in feine Musik und clevere Texte verwandeln. Schon immer war Working-Class-Wut eine gute Triebfeder für Wohlklingendes von der Insel. Das bleibt auch im Jahr 2018 so. \ cl
(Hatch Records/Rough Trade)
Bewertung der redaktion
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