Eine Gitarre, und eine glockenhelle Stimme, viel mehr braucht die 23jährige Sarah Beth Tomberlin nicht, um ein Album über die Enttäuschungen der Liebe zu schreiben. Der Closer „February“ bringt es auf den Punkt: „Someone I almost married/Is doing that this month“. Wie soll da die Sonne wieder scheinen? Aber offensichtlich eine große Inspiration für die dann doch recht abwechslungsreichen elf Schmerzenssongs. Persönlicher Hit: „A Video Gamer“, ein pulsierender subkutaner Beat, der sich über fünf Minuten in eine Trance hochschraubt, einzelne, angerissene Bass- und Reverbgitarrenseiten, die in diesem Rahmen wie Explosionen wirken. Und je länger das Album dauert, desto geschickter variiert Tomberlin ihr minimalistisches Setting, lässt die Stimme mal weit im Hintergrund verhallen, lässt ein Piano statt Gitarren erklingen, mal einen halligen Billigdrumcomputer eine Hi-Hat zischen. Ziemlich meisterhaft, und was zu Beginn vermeintlich eindimensional wirkt, entfaltet sich zunehmend in ein facettenreiches Mikrouniversum. / Karl Koch
(Saddle Creek/Cargo)
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