An einem Tag im Studio quasi unter Live-Bedingungen eingespielt, werden die einstigen so unterschiedlich instrumentierten Songs der gesamten Karriere natürlich homogener.
Und das ist ziemlich geglückt. Der Zusammenklang von Flügelhorn, Mellotron, Harfe und Kontrabass sorgt für einen entrückten 70s Folk-Soul, wie ihn einst auch mal Van Morrison zuwege brachte und klingt auf angenehme Art und Weise weniger depri als ein Jose Gonzalez und nicht so überdreht wie ein Devendra Banhart.
Dass dabei nicht lauwarmer „Diese Musik könnte auch in ihrer Werbung laufen“-Indie Folk wird, liegt zum einen natürlich an Conor O’Briens durchdringender Stimme, zum anderen an der durchaus ins Dramatische schlagenden Dynamik dieser herrlich arrangierten Songs.
Um nur zwei zu nennen: Wie ein Mantra schraubt sich das ständig wiederholte „Courage“ in die hypnotische Gedankenlosigkeit eines verdaddelten Spätsommertags. Und der Opener „Set The Tigers Free“ klingt tatsächlich nach einer fiktiven Kollabo des oben erwähnten Morrsion mit Yo La Tengo. \ kk
(Domino/GoodToGo)
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