Was Caslin dort mit seiner Band zauberte, machte Bowies letztes Werk mit zu einem würdigen, weil radikal anders, musikalischen Abschied des Chamäleons. Caslin spielt/e auch in der Fusionband Steps Ahead, ein Jazz-Durchlauferhitzer der Größen wie Michael Brecker, Mike Stern, Tony Levin, Bill Evans, Victor Bailey, Eddie Gomez, Dennis Chambers und vielen mehr in ihren Reihe hatte.
Aber Steps Ahead sind eine falsche Fährte. Der jüngst 50 Jahre alt gewordene Donny McCaslin geht mit „Beyond Now“ andere Wege. Sein Quartett klingt eher wie ein modernes Update der frühen Van der Graf Generator um Peter Hammill, die Jazz und Rock als natürliche Fusioneinheit begriffen, aber die solistischen Ausflüge nie zum beweihräuchernden Selbstweck geraten ließen. McCaslin haut uns mit seiner Band hier in einer permanenten Tour de Force exzellente Spieltechnik um die Ohren, wenn zum Beispiel Jason Lindner an den Keyboards virtuos verquer-fiese Sounds aus seinen Instrumenten rausholt oder Tim Lefebvre seinen Bass auch mal wie eine Metalgitarre spielt.
Ein Wort zu den Songs: Mit „A Small Plot of Land“ (vom Album „Outside“) sowie „Warszawa“ (vom Album „Low“) erweist McCaslin unter anderem seinem letzten Förderer Tribut: „David Bowie erlaubte ,Blackstar‘ zu dem zu werden, was es werden sollte … dieses Album ist unglaublich furchtlos in der musikalischen Grenzüberschreitung, was mich dazu inspirierte, diese Risiken mit „Beyond Now“ ebenfalls einzugehen.“ \ rm
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