Im Wunderland
Nord-Spanien 1944: Im bewaldeten Hügelland haben sich Rebellen verschanzt, die versuchen, gegen das Franco-Regime anzukämpfen. Die 10jährige Ofelia (Ivana Baquero) zieht mit ihrer hochschwangeren Mutter (Ariadna Gil) in diese unsichere Gegend, um bei dem ihr noch unbekannten Stiefvater ein besseres Leben zu haben. Doch der regimetreue Capitán Vidal (Sergi López) entpuppt sich als brutaler Sadist, der auch schon mal zur Flasche greift, um einem mutmaßlichen Partisanen damit das Gesicht zu Brei zu schlagen und ihn zu töten. In dieser Welt voller Gewalt wird Ofelia eines Nachts von einem feengleichen Flügelwesen in das benachbarte, uralte Steinlabyrinth geführt. Dort trifft sie auf einen Pan (Doug Jones), der ihr verkündet, dass sie die verlorene Königstochter eines unterirdischen Reiches sei und dass sie, um zurückzukehren, drei Aufgaben erfüllen muss. Ofelia stellt sich mutig der Herausforderung, während sie zwischen beiden Welten hin und her wechselt.
Für gerade einmal sieben Millionen Dollar erschuf Fantasy-Spezialist Guillermo del Toro („Hellboy“, „Blade 2“) in seiner mexikanischen Heimat einen vor magischem Realismus und faszinierenden Bildern nur so strotzenden Film. Traum und Wirklichkeit vermischen sich im Leben seiner jungen Protagonistin und bald weiß auch der Zuschauer nicht mehr so recht, ob das Wunderland der morbiden Kreaturen real ist oder nicht. Für Kinder ist das Gezeigte ungeeignet, zu blutig und zu düster. Als melancholisches, grimmiges Märchen für Erwachsene ist mit „Pans Labyrinth“ jedoch ein Meisterwerk geglückt, an dem man sich auch nach wiederholtem Anschauen noch nicht satt gesehen hat.
Bewertung der redaktion
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