Statt Copy & Paste von amerikanischen Standards collagiert Evans kompositorische Elemente wie „gefundene Materialien“. Das erinnert an die „ready mades“ von Marcel Duchamps. Die Elemente können Tempi, Harmonien oder melodische Phrasen behalten, werden aber verdreht, dekonstruiert und in verschiedenen Mustern neu übereinandergelegt. „Lush Life“ von Billy Strayhorn, Duke Ellington’s „Sound of Love“ und „What Is This Thing Called Love“ von Cole Porter werden geschreddert. Jedes Stück funktioniert wie ein Déjà-vu, erkennbar nur im Augenblick, dann schon wieder vergessen. In diesem uralten Spannungsfeld von Komposition und spontaner kollektiver Improvisation weben Ricardo Gallo (Piano), Tom Blancarte (Bass) und Kevin Shea (Drums) zusammen mit Evans an der Trompete einen dichten Teppich, der simpel und vertraut erscheint.
Label:Clean Feed
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