Tatsächlich sind Ende Januar die ersten Asylbewerber angekommen, allerdings nicht in der ehemaligen NS-Kaderschmiede selbst, sondern im vorgelagerten sogenannten Camp Schelde. 15 der Baracken – früher Unterkünfte der belgischen Streitkräfte – wurden für bis zu 300 Personen hergerichtet, das umzäunte Gelände wird von einem Sicherheitsdienst bewacht.
Betreut werden die Flüchtlinge von Mitarbeitern des Roten Kreuzes. Während über ihre Asylanträge entschieden wird, bekommen sie erste Kenntnisse zu deutscher Sprache und Kultur vermittelt. Von vielen wird die Unterbringung an diesem geschichtsträchtigen Ort, der immer wieder rechte NS-Pilgerer anzieht, skeptisch gesehen, als Zumutung für die Geflüchteten.
Tatsächlich riet die Kreispolizei 2015 noch dringend von einer Flüchtlingsunterkunft in direkter Nähe zu der ehemaligen Ordensburg ab und befürchtete vermehrt nötige Einsätze. Aber auch wenn alles friedlich bleibt, dürfte der Aufenthalt auf dem lagerähnlichen Gelände deprimierend sein.
Zwar gibt es eine Kleiderkammer, ansonsten fehlt außerhalb des Camps aber jegliche Infrastruktur, Einkäufe oder Arztbesuche sind ohne Auto kaum möglich. \sis
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