Mit „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ schuf Friedrich Wilhelm Murnau vor fast einhundert Jahren einen expressionistischen Horror-Stummfilm, der nicht nur innerhalb seines Genres stilbildend wurde. Mit seinen außergewöhnlichen Bildkompositionen und dem schockierenden Aussehen der durch den Schauspieler Max Schreck dargestellten Titelfigur Graf Orlok beeinflusste er Generationen von Nachfolgern, auch wenn spätere Vampirfilme bisweilen eher auf elegante Gentleman-Protagonisten setzten.
Die Geschichte „lieh“ der Regisseur sich allerdings beim Archetyp aller Blutsauger-Romane, Bram Stokers „Dracula“ von 1897, und modifizierte sie, was einen Rechtsstreit verursachte und später eigentlich zur Vernichtung des in den Kinos ohnehin gefloppten Werks hätte führen sollen. Einige ausländische Filmrollen überlebten aber und waren dort oft auch gemeinfrei, sodass in den Folgejahren verschiedene Versionen entstanden, die schließlich auch für die diversen Restaurierungen zwischen den 1980er- und 2000er-Jahren genutzt wurden.
Die inzwischen gängigste davon wird nun auch im ganz besonderen Rahmen im Capitol zum Einsatz kommen, auf dessen Leinwand Graf Orlok Anfang April nach einem Begrüßungssekt und einer Einführung des Filmwissenschaftlers Uwe Appelbe die Pest ins Hafenstädtchen Wisborg bringen wird. Musikalisch wird die Gruselmär live vom Bonner Duo M-cine (rechtes Foto) begleitet, bestehend aus Dorothee Haddenbruch am Klavier und Katharina Stashik am Saxofon. \ ph
6.4.
„Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“
D 1922 // R: Friedrich Wilhelm Murnau
20 Uhr, Capitol
WEITEREMPFEHLEN