Kein Wunder, dass sie ob der Masse von Feist-Sound-A-Likes eine längere Auszeit brauchte. Und mit diesem Album die schon immer vorhandenen düsteren, gebrochenen Seiten ihrer Songkunst in den Vordergrund stellt.
Das beginnt beim zerkrachten Blues des Album-Openers, der zerbrechlichen, durch den Leslie wabernden Ballade „I Wish I Didn’t Miss You“, schält sich in „Get Not High, Get Not Low“ von der Grenze des Warnehmbaren zu einem unter Fischernetzen in der Nachsaison am Strand selbstvergessen tanzenden funky Windspiel hoch und geht dann noch immer besser weiter.
Das ist große Kunst, Songs, die immer wieder kurz vor dem Zerbrechen stehen, und dann mit Zartheit, hinter der ein eiserner Wille steckt, daraus doch immer wieder zu einem Ganzen zu formen. Feist ist mit diesem Album nicht den einfachen Weg gegangen, sondern wird mit diesem großen, bluesig grundierten Pop-Album zur Joni Mitchell der Millenials. \ kk
(Polydor/Universal)
Bewertung der redaktion
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