„Eupen Musik Marathon“

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Eupen Innenstadt

Jan Delay ist ein Phänomen. Es hat lange keinen deutschen Ausnahmekünstler gegeben, auf den sich von jungen Menschen in Kinderzimmern bis hin zu Johannes B. Kerner so viele einigen konnten. Beim Musikmarathon in Eupen sind er und seine Band Disco No. 1 Headliner.



Anfang der Neunziger agierte Jan Eisfeldt – so sein bürgerlicher Name – noch im Spannungsfeld zwischen Punkwurzeln und der aufkommenden HipHopszene in Hamburg. Erste Unternehmungen mit seiner Band „Absolute Beginner“ machten die Runde. Die Debut EP „Gotting“ wurde noch im Eigenvertrieb auf Konzerten quer durch die Republik verkauft und beinhaltete mit ihren sozialkritischen Texten doch schon die grobe Linie, die sich durch Jan Delays musikalisches Schaffen zieht.

Aber erst mit ihrem zweiten Album „Bambule“ schaffte die Band um Jan Delay 1998 den Durchbruch. Als eines der wenigen deutschsprachigen HipHop-Alben schaffte es die Platinmarke und gilt als Klassiker des Genres. In den letzten Jahren baute das Multitalent seine Visionen konsequent aus, nachdem er 2002 mit der Pleite seines eigenen Labels „Eimsbush“ den Aufstieg und Fall der deutschen HipHopszene begleitete. Seine Reggae-Adaptionen mit der Sam Ragga Band wurden vielbeachtet und brachten ihn mit Künstlern wie Xavier Naidoo zusammen. Durch seine unverkrampften, aber stets kritischen Texte schaffte er es auch, Themen wie Rassismus oder Antifaschismus wieder in den Mainstream zu bringen und ein völlig neues Licht auf Songs wie z. B. „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ von Nena zu werfen. Doch erst sein letztes Album „Mercedes Dance“ hievte ihn endgültig in die oberste Liga und brachte ebenfalls wieder Platin. Seine Entscheidung, sich dem Diskofunk der späten Siebziger zuzuwenden, brachte letztlich den wahren Solokünstler in ihm hervor. Eben einen, der trotz Zuspruch aus allen Lagern mehr als Konsens ist. Jan Delay fördert gleichermaßen neue Talente wie den Rapper Marteria, und arbeitet mit großen Etablierten wie Udo Lindenberg zusammen.

Die unbestreitbaren Live-Qualitäten, die er sich in den letzten Jahren mit seiner Band „Disko No. 1“ erarbeitete, wird er in Eupen unter Beweis stellen. Vielleicht wird es auch schon neues Material aus dem im August erscheinenden Album „Wir Kinder vom Bahnhof Soul“ geben, welches endgültig all die verschiedenen Einflüsse zwischen Pop, Punk, Funk und Rap destilliert.  Der „Delay Lama“, wie er sich selbst auch nennt, lässt an Stil, Haltung und Detailhingabe wohl auch weiterhin nichts vermissen. Endlich ist dies auch mal wieder in der Aachener Region zu bestaunen. Er macht das klar.



28.6.

Jan Delay

22.45 Uhr, Mainstage Werthplatz





Muff Potter

Inspiriert wurde diese westfälische Kombo durch Bands wie Hüsker Dü, Dinosaur Jr. und The Cure. Sänger und Songwriter Nagel schrieb auch ein Buch namens „Wo die wilden Maden graben“, an dem sich auch das aktuelle Album („Gute Aussicht“) der Band orientiert. Sie selber nennen ihren Stil Angry Pop Music. Live rocken die vier eine physisch spürbare Performance, die sogar die Ärzte beeindruckte. Bela & Co spielten dann im letzten Jahr auch einige Konzerte zusammen mit Muff Potter. Die Rückbesinnung weg vom Major und die Stärkung des eigenen Umfelds um das Label „Huck’s Plattenkiste“ war eher Befreiung denn Sinnkrise. Nachzuhören beim Musikmarathon! 



28.6.

Muff  Potter

18.30 Uhr, Mainstage Werthplatz





Bantu & Afrobeat Academy

Afrobeat, die nigerianische Mischung aus Afrikanischen Einflüssen, Jazz und Funk wurde von keinem anderen so geprägt wie von Fela Kuti. 1997 verstorben, ist er immer noch ein Fixpunkt für zahlreiche Musikprojekte. Die Afrobeat Academy aus Berlin gehört zu den authentischsten Verfechtern des Genres. Kein Geplänkel fürs Dorffest, das hier klingt nach Lagos, nach hypnotischem Funk vom Feinsten, ohne Kompromisse oder unsägliche Versuche, ein Genre namens „World Music“ zu bedienen. Frontmann Adé Bantu arbeitete in Köln schon mit den Brothers Keepers zusammen.



28.6.

Bantu & Afrobeat Academy

19.30 Uhr, KBC Marquee Stadtpark





Mint

Ja, der schöne Song „Your shopping lists are poetry“ aus der Karstadtwerbung stammt von dieser belgischen Band. Mint darauf zu reduzieren wäre aber viel zu kurz gedacht. Mit ihrem dritten Album „Hinterland“ liefern sie eindrucksvollen Gitarrensound zwischen Britpop und  Psychedelic. In Belgien zählen sie durchaus schon zu den Großen im Geschäft und standen neben Bands wie Massive Attack schon als Headliner auf der Bühne beim Pukkelpopfestival. Während eines Auftritts von Mint konnte sie sich auch die belgische Königin Fabiola nicht mehr halten und begann entgegen dem Tagesprotokoll zu tanzen. Man sollte es ihr gleichtun in Eupen.  ///    pl



27.6.

Mint

21.50 Uhr, KBC Marquee Stadtpark





Boppin B

Seinen Anfang hatte alles 1985, als den fünf Jungs ihr Schulband-Dasein so gut gefiel, dass sie ihr Hobby zum Beruf machten. Heute schaut man auf über 4.000 Live-Auftritte zurück. Mit ihrem Ohrwurm „If you Believe“ landeten sie 2004 ihren größten Charterfolg. Den vom Rock’n’Roll der 50er Jahre inspirierten Stil erweitern sie durch Ska, Rockabilly, Punk und Pop Elemente. Neben Eigenkreationen bilden Coversongs von Roxettes Welthit „The Look“ oder Ramones Punk-Klassiker „Blitzkrieg Bop“ einen Großteil ihres Repertoires.  ///    uh



28.6.

Boppin B

16.45, Mainstage Werthplatz

boppinb.de




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