Was machst Du am Theater Aachen?
Als Kostümassistentin bilde ich eine Art Schnittstelle zwischen der Kostümabteilung – hier arbeiten unter anderem die Schneider und Gewandmeister – und den wechselnden Kostümbildnern und Kostümbildnerinnen.
Beim Theater Aachen seit …
der Spielzeit 2018/19. Ich wusste immer, dass ich eine künstlerisch-kreative Tätigkeit ausüben möchte. Nach einem längeren Praktikum bei einem Theater wusste ich: Da möchte ich bleiben. Ich habe ein Kostümstudium in Hannover absolviert – danach schließt sich in der Regel eine feste Assistenz in der Kostümabteilung eines Theaters an. Beim Vorstellungsgespräch in Aachen stimmte das Bauchgefühl. Und: Ich habe hier die Möglichkeit, in jeder Spielzeit bei zwei Stücken als Kostümbildnerin zu arbeiten.
Wie sieht ein typischer Tagesablauf bei Dir aus?
Jeder Tag ist anders. Ich gehe durch die Abteilungen, um beispielsweise zu sehen, welcher Kostümbildner da ist und wer was braucht, ich gehe in den Fundus, kaufe Originalkostümteile ein und organisiere Anproben. Das bedeutet häufig, viel hin und her laufen – auch schon mal drei, vier Stunden durch die Stadt, um im Winter Sandalen zu finden. In meiner Funktion als Kostümbildnerin geht es dann auch ganz konkret um das Erarbeiten eines Stücks, wie jetzt bei „Supergutman“. Das Lesen des Stücks, Besprechungen mit dem Regisseur, dann folgt der kreative Prozess. Auch während der Proben entwickeln sich die Ideen noch weiter, Dinge werden angepasst oder überarbeitet. Eine spannende Zeit.
Was fasziniert Dich am Theater?
Der leere Raum, der Bühnenraum als solcher: dass man hier eine ganz eigene Welt erschaffen kann. Das hat mich immer schon begeistert. Und, was jetzt in der Praxis noch hinzukommt: die vielen unterschiedlichen Menschen, mit denen ich hier zusammenarbeiten darf.
Welche Voraussetzungen muss man für Deinen Job mitbringen?
Organisationstalent, sonst ist man verloren! Aber vor allem ein Gespür für das Zwischenmenschliche: Die Begegnung mit den einzelnen Menschen muss stimmen, da man mit vielen verschiedenen Personen und Gewerken in unterschiedlichen Situationen zu tun hat. Da muss man auch schon mal „Vermittler“ sein.
Wenn Du nicht beim Theater wärest, wo wärest Du dann?
Oh, das kann ich mir nicht vorstellen. Ich glaube nicht, dass ich etwas anderes könnte. Das fühlt sich hier sehr richtig an.
Welches ist Dein wichtigstes -Arbeitsutensil?
Als Assistentin muss ich erreichbar sein, also: Stift, Zettel und Handy. Ganz grundsätzlich: Sehen und Denken.
Du hast einen Theaterwunsch frei – der wäre?
Das ganze Theater einmal durcheinander zu würfeln – dass jeder mal ein Praktikum in den verschiedensten Abteilungen macht, damit man sich noch besser in die anderen hineinversetzen kann und Verständnis für die Abläufe der Kollegen bekommt. \ an
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