Und das macht das vierte Album der Helden - nach drei Jahren fortpflanzungsbedingter Atempause - trotz einiger schöner Songs und gelungener Produktion durch den Engländer Ian Davenport (Radiohead, Badly Drawn Boy) zur gewöhnungsbedürftigen Angelegenheit. Positiv fällt hingegen die Fokussierung auf akustische Instrumente auf. Akkordeon, Banjo, Klavier, arabische Laute und eine Vielzahl von Perkussionsgeräten verleihen den Songs einen angenehmen, warmen Sound. Zudem wirkt das Quartett plus Gast Jörn Holdinghausen von Tele nachdenklicher als früher, wenngleich neben etlichen verträumten Stücken von „Alles“ über den Titelsong, bis zur zarten Pianoballade „Meine Freundin war im Koma und alles was sie mir mitgebracht hat war dieses lausige T-Shirt“ (Ächz!) hier auch mehrere euphorische Lieder zu finden sind. Etwa die hüpfende Polka „Was uns beiden gehört“, der Latin-Pop-Flirt „Dramatiker“ und der Folk-Abstecher „23.55 - Alles auf Anfang.“ Ein paar Helden-typische Gitarrenpopnummern sowie einen psychedelischen Rocker mit langem Gitarrensolo gönnt man sich und uns auch. Und siehe da: hier singt Frau Holofernes auch wieder wie gewohnt. Geht doch! /// vst
(Columbia Berlin/FOUR Music)
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