100 Jahre Mensa Academica
Die Geschichte der Mensa beginnt nach dem Ersten Weltkrieg. Wirtschaftlicher Notstand veranlasst Dozenten und Professoren zur Gründung der studentischen Selbsthilfeorganisation „Studentenwohl Aachen e. V.“, des Vorläufers des heutigen Studierendenwerks. Dieser soll sich in organisierter Form den sozialen Belangen der rund 1.000 kriegsheimkehrenden Studenten annehmen. Als eine der ersten Mensen deutschlandweit wird mit fünf Bediensteten eine provisorische „Mensa academica“ in der Talbot?Halle, einer Turnhalle in der Schinkelstraße, eingerichtet.
Rotkohl und Nusspudding
urch die Bombardierung Aachens im Jahr 1944 wird auch die Mensa Academica vollständig zerstört. Was folgt, sind Jahre voller Entbehrungen. Die Hungersnot ist groß, und dass die Bevölkerung nicht völlig zusammenbricht, ist zum großen Teil den schwedischen, irischen und schweizerischen Lebensmittelspenden zu verdanken. Ein kärglicher improvisierter Mensabetrieb wird nach Wiederöffnung der Hochschule vorübergehend in einem Maschinenbausaal untergebracht. Bis 1950 wird das Haus der Studentenschaft unter schwersten Bedingungen und mit einigen Unterbrechungen mühsam wieder aufgebaut. Junge Männer, die ein Studium aufnehmen möchten, müssen mithelfen, um ihre Immatrikulation zu erhalten.
Nach der erneuten Eröffnung blüht das Mensageschehen am Pontwall langsam wieder auf, auch die Speisen werden reichhaltiger. 1950 freuen sich die Studierenden über „Rinderschmorbraten, Rotkohl, Kartoffeln und Tunke“ für 70 Pfennig, für weitere 25 Pfennig gibt es danach noch einen Nusspudding.
Der legendäre Schnitzeldienstag
In den Folgejahren wird die Mensa Academica immer wieder umgebaut, um den steigenden Bedürfnissen der immer mehr werdenden Studierenden gerecht zu werden. Durch die hinzugekommenen Leistungsbereiche wie studentisches Wohnen, Studienfinanzierung und Kinderbetreuung muss auch der Verwaltungsbereich des Studierendenwerks ständig vergrößert werden. Die zweijährige Sanierung (2012 bis 2014) brachte durch größere Flächen mehr Sitzplätze und durch Spezialtheken ein breiteres Angebotsspektrum. Veganes, Vegetarisches, internationale Küche oder auch der beliebte Schnitzeldienstag – für viele Studierende gehört die seit Jahren als veganfreundlich ausgezeichnete Mensa zum täglichen Begleiter im Hochschulalltag.
Im Jahr 2020 betreut das Studierendenwerk neun Mensen in Aachen und Jülich, dazu gehören zahlreiche Cafeterien und Kaffeebars. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 2,75 Millionen Essen ausgegeben, allein in der Mensa Academica waren es rund 1,18 Millionen bei durchschnittlich 6.000 Gästen am Tag.
Jubiläum und Studium im Schatten von Corona
Wegen der Corona-Pandemie sind alle Hochschulmensen seit dem 19. März bis auf Weiteres geschlossen. Wann die Mensa Academica wieder ihre Gäste empfangen kann, hängt von der Verordnung der Landesregierung ab. Alle Feierlichkeiten und Aktionsprogramme zum 100. Jubiläum mussten verschoben werden, die historische Jubiläumsausstellung am Pontwall wird voraussichtlich erst 2021 zu sehen sein. (Quelle: Pressemitteilung Studierendenwerk Aachen, 18.5.2020)
> mehr Infos Studierendenwerk/100 Jahre Mensa Academica
Studierendenwerk Aachen
Pontwall 3
52062 Aachen
Foto: Studierendenwerk Aachen
Studierendenwerk: 100 Jahre Mensa Academica
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