Mal streichelt Bundeskanzlerin Merkel einem geflüchteten Mädchen den Kopf, von andernorts erschüttern uns Berichte über Angriffe auf Asylbewerberheime. Und wie sieht es in Aachen aus? Man vermag zu sagen: Im Großen und Ganzen doch ganz gut im Vergleich zu anderen Städten.
Natürlich nicht perfekt, aber doch sind Stadt, Vereine, Institutionen und vor allem die Bürger durchaus bemüht und arbeiten eng zusammen, damit das auch so bleibt. Oder gar noch besser wird.
Inszenierung
Mit dem Stück „Illegal“, das sich intensiv mit dem Leben Geflüchteter auseinandersetzt, hat das Theater Aachen einen Schritt in Richtung Zusammenarbeit gemacht, dessen Bedeutung nicht zu unterschätzen ist.
Nicht nur, dass sich das Stück – obwohl es kurzfristig in den Spielplan aufgenommen wurde – zu einem der bestbesuchtesten der vergangenen Spielzeit mauserte, es hat auch zur Interaktion aufgerufen. Jeweils nach den Vorstellungen trafen in offenen Diskussionsrunden Aachener Flüchtlingsinstitutionen, interessierte Bürger und auch Betroffene aufeinander.
Feedback
„Etwa 60 Prozent der Theaterbesucher sind für die Anschlussgespräche geblieben, das freut uns sehr“, sagt Dramaturgin Inge Zeppenfeld sichtbar stolz im Abschlussgespräch.
Sie und ihre Mitstreiter Harald Wolff, Gesa Lolling und Ann-Catrin Dornauer freuen sich, dass sich was bewegt in der Stadt und es eine ganz große Bereitschaft von Leuten gibt, die sich gerne engagieren möchten. Und dadurch eine neue Art von Willkommenskultur entstehen lassen.
Das „wirklich Tolle“ sei aber, dass durch die Gesprächsrunden direkte und neue Kontakten zwischen bereits und künftigen Engagierten gestiftet werden konnten. Und das ist doch was Positives. Hoffen wir auf mehr solcher Projekte. Auf einem guten Weg scheinen wir zu sein. \ cr
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