Ulrich Wiggers inszeniert den absoluten Klassiker „Love Story“. Das Musical basiert auf dem Roman von Erich Segal. 1970 verfilmt, wurde die Geschichte zu einem der größten Filmerfolge ihrer Jahre. Die Titelmelodie erhielt einen Oscar. In sechs weiteren Kategorien war der Film nominiert. „Love Story“ ist Kult.
Da heißt es schon etwas, wenn das Grenzlandtheater als erstes Theater im deutschsprachigen Raum die Rechte an dem Stück bekommt. Die Liebesgeschichte handelt von Jenny Cavalleri und Oliver Barrett. Ihre Elternhäuser sind so unterschiedlich, dass man „Love Story“ leicht in eine Reihe mit „Romeo und Julia“ und „Westsidestory“ stellen kann.
Jenny ist die Tochter italienischer Einwanderer, arbeitet in der Bibliothek und ist Einser-Klavierstudentin. Oliver hingegen kommt aus einem reichen, konservativen Elternhaus, spielt Eishockey und studiert Jura. Wirkt er anfangs zwar noch wie ein eingebildeter Schnösel, findet Jenny trotzdem Gefallen an ihm.
In temperamentvollen Dialogen beweisen beide eine Menge Witz und Schlagfertigkeit. Jenny liegt in Olivers Armen und sagt unvermittelt den Satz: „Mir gefällt das nicht.“ Seinerseits klare Ernüchterung, da fährt sie fort: „“…dass es mir gefällt.“ Kitsch. Aber schöner Kitsch.
Irgendwann steht ihrer Liebe jedoch nicht nur das jeweilige Elternhaus im Weg: Bei Jenny wird Leukämie diagnostiziert.
Das Ensemble
Die weibliche Hauptrolle spielt Madeleine Lauw. Sie absolvierte eine Ausbildung an der Joop van den Ende Academy und war danach unter anderem in „Sister Act“ in Stuttgart zu sehen. Christian Fröhlich, Besetzung der männlichen Hauptrolle, machte eine Musicalausbildung an der Bayrischen Theaterakademie August Everding und an der Royal Academy of Music. Vor „Love Story“ engagierte ihn das Grenzlandtheater schon für „Into the Woods“.
Das Ensemble besteht aus neun Schauspielern. Diese bleiben das gesamte Stück über auf der Bühne und kommentieren die Geschehnisse. Außerdem helfen sie, schnell neue Schauplätze darzustellen. Ulrich Wiggers, Regisseur von „Love Story“, hatte vor Probenbeginn leichte Bedenken. „Bei dem Stück gibt es kurze, schnelle Wechsel zwischen den Szenen“, sagte er.
Wiggers brachte schon mehrere Musicals auf die Bühne des Grenzlandtheaters, zuletzt das Schauspiel „Von Mäusen und Menschen“. Dank längerer Erfahrung in diesem Theater weiß er große Leinwände und Umbaupausen zu vermeiden. Mithilfe weniger Handgriffe und Requisiten verwandeln die Schauspieler eine Bibliothek in einen Park und den widerum in ein riesiges Eishockey-Stadion.
Das Musical
„Love Story““ wurde bereits als englischsprachiges Musical aufgeführt. Die deutschen Dialoge lieferte Klaus Chatten und die deutschen Liedtexte Nico Rabenald. Etwas versteckt und doch sichtbar sitzen die sechs Musiker mit auf der Bühne. Natürlich mit klassischen Konzertinstrumenten: Klavier, Gitarre, Violine, Viola, Cello und Kontrabass. Ist die Geschichte ohnehin schon sehr gefühlsbetont – durch die Musik sind emotionale Momente auch auf Seiten des Publikums sicher.
„Liebe ist – Gott sei Dank – immer noch aktuell“, meint Regisseur Wiggers. „Das Thema Krebs leider auch.“ Dennoch sind sich alle einig: Hier wird nicht die Geschichte erzählt, wie ein Mensch langsam dem Tod entgegengeht. Es wird die Geschichte der großen Liebe erzählt und wie ein Paar selbstgewählt durch Höhen und Tiefen geht, ohne es zu bereuen. \hk
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