Sie malt Personen in sehnenden oder spürenden Haltungen und Landschaften nach Fotografien, beschränkt sich aber beim Übertragen auf das Wichtigste für die Bildwirkung und hört auf, wenn alles bilderzählt ist. Nicht Weißhöhungen und Übermalung, sondern Unausgemaltes erzeugt den Weißraum durch Nichthinzufügen, statt durch Löschen.
Skizzenhafte Vorzeichnungen bleiben stehen. Es sind oft Landschaften aus Hessen mit einer Vorliebe für struppig bewegte Weiden und dunstig überstrahlte Lichtstimmungen. Die isolierten Szenen, Fragmentagen oder Malungen – in Analogie zur Zeichnung, die auch im Weißraum stehenbleibt – bilden ein Konzentrat, das eine Atmosphäre repräsentiert ohne in erster Linie etwas zu zeigen.
Mit einem Pinsel Stärke 2 werde die Lineaturen der Farbe addiert und kaum vermischt. Weißraum bleibt auch hier zwischen ihnen punktuell stehen.
Weit, still, klar
Es entsteht eine solide und bodenständige Schwerelosigkeit, eine Tagtraumstimmung und ein eigener Kosmos, der Momente der Kontemplation hervorruft. Ein einnehmendes Nichts und Farbwerte machen die Gemälde zu Schaustücken.
Verstärkt wird dies durch experimentelle Videoprojektionen auf die Weißen Leerstellen, die gemessen fluide (Schauspielerinnen-) Bewegung in das Motiv bringt. Weite, Stille und Klarheit werden das bestimmende Erlebnisgefühl. Ohne artistische Intensivierung oder Akzentuierung ergeben sich Orte der Zuflucht und des Verweilens, bzw. Bühnenbilder, die für Welt stehen – universell und einmalig zugleich.
Auf glänzenden Aludibond-platten wie Fotos mit Schutzfolie überzogen, gewinnt die Farbe auf einem anderen Werkzyklus ebenso lichtbeschenkte Dramaturgie. Die Schaustücke verweisen in ihrer „Ausgelassenheit“ auf die Frage, was Wichtig ist und womit man sich begnügt.
Bis 28.1. „Silke Schoener – Malerei & Film“
galerie freitag 18.30
Homepage Galerie Freitag 18.30
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