Inder Galerie de Gau fügen sich die an Caspar David Friedrich gemahnenden Gegenwartmomente in die Kneipenatmosphäre ein, die vom Künstler-Gastronom und seinen Werken vorgeprägt ist.
Melancholie als Schleier der Erfahrung, die akzeptieren muss, das Verstehen von Natur und Personen nur ein unvollständiger Vorgang bleibt, eine Annäherung, eine Vermutung, hat in diesen Bildern nicht den Charakter hoffnungslosen Haderns mit der Welt. Es ist eher die scheue Zurückhaltung vor dem Grellen, das im Zwielicht sanftere Annäherung an einfühlendes Erfassen ermöglicht sieht, als in porentiefer Spotlightpräsenz.
Malerisch drückt sich dies in Unschärfe aus, in einem nebligen, fata-morgana-haften Flirren und Konturschärfeverlust. Das gibt der Ahnung und dem Vermeinen bildhafte Resonanz.
Die Malerin Nadine Liesse, die bislang nächtliche Momente der Stadt, Tangobewegte und die Flüchtigkeit von Autobahnfahrten thematisierte, porträtiert Menschen beim Tun, beim Wandern, beim Sport – in Bewegung, innerer und äußerer, nur etwas langsamer, als in bisherigen Werken. \ dito
bis 18.4.
Nadine Liesse – Melancholie,
Galerie de Gau, Vaals, Von Clermontplein 32,
Di 9-16, Fr-Sa 13-22, So 13-20
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