Zweifach die Künstlerschaft. Zwiespältig die Gefühle. Jerry Frantz inszeniert goldmelierte Objekte der Kriegslust. Die luxemburgische Nationalfigur liegt sargmäßig in einer Militär-Transportkiste, wie die der nebenstehenden Rakete (Kostenfaktor 360.000 Euro pro Schuss). Sprengkopf vergoldet.
Wie eine Schatzkammer inszeniert er polierte und beschriftete Patronenhülsen des Ersten Weltkriegs und ein schummriges Arbeitszimmer eines Bombenlegers. Ein Dunkelraum lässt Lichtpunktbilder entdecken, die Skelette zeigen – durchaus lässig. Mulmigkeit und Edelschalk. Gemischte Gefühle im Widerstand. Bizzare Welt.
Saly Muller macht es der Selbstdarstellung schwer. Sie verunklärt und zerlegt Spiegel und man muss sich bemühen, ein Spiegelbild zu erwischen. „…?schönste im Land“. Ein Tanz ums Ich mit eitel Sonnenschein. \dito
bis 20.8.
Jerry Frantz & Saly Muller – „Museum of Vanities & Horst Keining“
IKOB Museum für zeitgenössische Kunst Eupen
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