Das Kernkraftwerk Tihange 2 hält das Dreiländereck weiter in Atem. Erst am Freitag, 10. Juni, hat ein Motorschaden den Atommeiler wieder einmal lahm gelegt.
Fragen gestellt – Antworten gefordert
Immer mehr Experten zweifeln mittlerweile an der Sicherheit von Tihange 2. Die Sicherheitsreserven könnten bei einem ernsten Störfall nicht reichen.
Gestern war die Allianz „DreiländerRegion gegen Tihange“ zu Besuch beim EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz in Brüssel. Im Gepäck: Ein Fragenkatalog zu Tihange.
Die Europäische Kommission wird darin gebeten alle Informationen zum Pannenreaktor offen zu legen. Außerdem soll sie prüfen, ob das belgische Königreich mit seinem Vorgehen im Bezug auf Tihange, gegen europäische Verträge verstößt.
Wichtige Rückendeckung
Die Region bekommt bei ihren Forderungen Rückendeckung. Schulz, der selbst aus Würselen kommt, stellt klar: „Ich stehe auf Ihrer Seite“. „Wir sollten dem belgischen Staat mit Infrastruktur und monetär helfen. Wir sollten mit Tihange 2 in dieser Form nicht leben müssen“.
Auch Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp hat sich für ein Ende der Pannenreaktor-Serie ausgesprochen und die Schlagkräftigkeit der Allianz der Kommunen aus Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg betont.
Der Druck steigt
Der Auftritt in Brüssel habe eine ähnliche Wirkung gezeigt wie die Klage. Der Druck auf Electrabel erhöhe sich Stück für Stück: „Uns hilft dabei natürlich auch die Unterstützung von Martin Schulz, der sich unserem Anliegen ohne Wenn und Aber anschließt“, sagte Philipp.
Eine Klage vor dem belgischen Staatsrat hat den Stein ins Rollen gebracht. Inzwischen vertritt „DreiländerRegion gegen Tihange“ die Interessen von rund acht Millionen Menschen.
WEITEREMPFEHLEN